contemplieren,
V.;
›andächtig nachsinnen‹; speziell: ›über Gott, Glaubenswahrheiten nachdenken, sich nachdenkend visionär in Gott versenken‹.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts; älteres und mittleres Frnhd.
Belegblock:
ez sî messe lesen, hœren, beten, contemplieren oder swaz dû maht gedanken.
Eyn voegel, de in de hemelsche wunne | Vliegen ind contemplieren kunne.
Mit klarhait sunder mel, | mit contemplirtem geiste | soltu ach sein peweiste.
Gegrusset seystu, dirn und meit, | [...] | Und do du gancz an unterscheit | Got contemplirst.
dú minne ist aͤllú zit girig goͤtliches contemplierens.
dorum ist es not der offenbarung [...] das wir werden besechen vnd contemplieren gotes wuniclich.
Er ist auch alls eı͂ grosser anschauer vnd cõtemplierer gewesen der natur.
daz bedäut die menschen [...] daz si an dem haupt sölten anvâhen, sam etleich, die wellent ê contemplieren und jubilieren.
also kümbt nyemand zuͦ der beschawumb oder spehumb das ist contemplyerumb nor durch ain durchsehendew gedëchtnüsz.
Ebd.
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: Der da specht oder contemplyert, der merkt das würchleich wesen der beschaffen güeter.