contemplieren,
V.;
aus
lat.
contemplāri
›betrachten‹
(
Georges
1, 1594
).
›andächtig nachsinnen‹; speziell: ›über Gott, Glaubenswahrheiten nachdenken, sich nachdenkend visionär in Gott versenken‹.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts; älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 456, .
Wortbildungen
contemplierer
(dazu bdv.: ),
contemplierung
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ez sî messe lesen, hœren, beten, contemplieren oder swaz dû maht gedanken.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
8021
(
rib.
,
1444
):
Eyn voegel, de in de hemelsche wunne | Vliegen ind contemplieren kunne.
Gille u. a., M. Beheim
303, 352
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Mit klarhait sunder mel, | mit contemplirtem geiste | soltu ach sein peweiste.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Gegrusset seystu, dirn und meit, | [...] | Und do du gancz an unterscheit | Got contemplirst.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú minne ist aͤllú zit girig goͤtliches contemplierens.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
dorum ist es not der offenbarung [...] das wir werden besechen vnd contemplieren gotes wuniclich.
Heydn. maister
29r, 5
(
Augsb.
1490
):
Er ist auch alls eı͂ grosser anschauer vnd cõtemplierer gewesen der natur.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz bedäut die menschen [...] daz si an dem haupt sölten anvâhen, sam etleich, die wellent ê contemplieren und jubilieren.
Höver, Bonaventura. Itin. A
6
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
also kümbt nyemand zuͦ der beschawumb oder spehumb das ist contemplyerumb nor durch ain durchsehendew gedëchtnüsz.
Ebd.
40
:
Der da specht oder contemplyert, der merkt das würchleich wesen der beschaffen güeter.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Mayer, a. a. O. ; ;
Rieder, a. a. O. ; ;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Höver, a. a. O.
1, 184
;