geschole,
geschal,
der
;
auch -
Ø
/–;
zu
ahd.
scolo
›debitor‹
();
semantisch stark diffuses, teils konversosemes Bedeutungsfeld, das im übrigen noch durch die Angabe ›Gläubiger‹ (f.; ) zu ergänzen ist; Belege teilweise nicht sicher interpretierbar.
– 2-4 mittleres und südliches Oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Schuldner‹.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl. .
Syntagmen:
den g. ankommen / finden / aufhalten
;
der g. in den markt kommen
;
sich des g. unterwinden
;
der rechte g
.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
ob die unseren eniche unser gescholen bey euch ankomen und betretten, uns und den unsern rechtens zu denselben zu helfen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1408
, Hs.
M. 16. Jh.
):
kumbt dann der geschal in den markt [...], so mag in der dem er gelten sol, wol aufhalten für daßselbig gelt, bis er es verantwart.
2.
›Gewährsmann; (möglicherweise:) Bürge, Person, der bei Diebstahlverdacht die Rolle des Auskunftgebers oder des Bürgen zukommt‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. (
der
),  3,  1,  1, ,
1
 1,
1
 3, .
Syntagmen:
den g. (ge)stellen
;
js. g. sein
;
etw
. (
ein pferd
)
auf seinen g. bringen, jm. jn. zu g. setzen
.

Belegblock:

Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Wem man zûspricht vmb ain diepisch guͦt, daz er chawft hat, ob im ain richter zuspricht. gicht ener, ich wil meinen gescholen stellen, wer sich ains geschubens vermist, ist der geschub ynner lands, so sol er in in vîrczechn tagen stellen.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
wem ein ros an wiert gevangen, der mag seinen kscholn wol gestellen, und wan daz ros an den dritten kschollen chumpt, der selb schol iz behalten oder verliesen.
3.
›Täter, Schuldiger an einer Tat‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
576, 174
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
von natur hat man daz wal, | wen der ber wirt ain geschal | daz er ain mensch hat verderbt, | daz sin lug in nimer erbt | und in die erd nit behalten mag.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 15. Jh.
, Hs.
1566
):
so mag er sich des leichnambs selb woll underzichen und mag den berechten und mag auch den geschollen
[Var.:
thäter
]
wol in die acht bringen.
Ebd. (
1375
/
1406
):
Gibt der gscholl oder sendt dem richter sechs schilling zwen phening das wandl inner treien tagen, so ist er umb das wandl ledig.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
Wan ainer erslagen wirdet auf dem guͦt, den sol man nicht aufheben ân des richter willen. wirdet der rechte geschol begriffen und im zugesuͤcht mit dem rechten, so antwurtet man in als vor geschriben stet.
4.
›Eigentümer e. S.‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
), , .

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1530
):
ain zülln oder holzwerch oder ander ding das er aufvecht mit seiner zillen, das soll er füern zu dem scheffweg, und das er solches behalt vierzehen tag in seiner au. kumbt aber der recht geschöll in vierzehen tagen nicht, so soll er dem thuen wie und er well.