gesellig,
geselliglich,
gesellich,
Adj.
1.
›gesellig, lebenslustig‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Adrian, Saelden Hort
4016
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
wie gesellig und wie tugenhaft | er
[der verlorene Sohn]
wær.
Rieder, Gottesfr. (
els.
, Hs.
15. Jh.
):
und besattent es [closter] mit eime geselligen priester irs ordens. der hielt dicke und viele gar oͤde geselleschafft von pfaffen und von leigen, die gar vil unfuͦre begingent.
Sappler, H. Kaufringer
8, 37
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
darumb das er [man] hochgemuot | und in dem haus gesellig was.
Niewöhner, Teichner
432, 75
(Hs.˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
so nem nur ein schon weib | dw da hab ein tumen leib | und geselchleich ist und chlug: | so gewint er gesellen genueg.
2.
›mit jm. (meist einem Menschen, auch Gott) / einem Tier vertraut, durch die soziale, rechtliche oder persönliche sowie durch natürliche und göttliche Ordnung miteinander verbunden, in gemeinsamer Verpflichtung stehend, miteinander‹;
vgl.  34.
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 3,  1; vgl. (Adj.) 1,  2,  4, (Adj.) 5,  2.
Syntagmen:
gesellich fliegen, geselliglich leben / schwimmen
, [wo]
reiten / kommen, sich geselliglich halten, des kampfes unterwinden, sich jm. geselliglich erbieten, mit jm. geselliglich werben, einander g. sein, jm. (an der ehe) g. werden, mit jm. g. werden
;
der gesellige genosse, die gesellige hilfe / rede, das gesellige aufwarten, der geselligliche sitte, die geselligliche hilfe / liebe / compagnie / zusammenkunft
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Sîn wîb, dî im was wordin | an der ê gesellic.
Luther, WA (
1519
):
unter welchen [Tieren] Adam nit befandt, das yhm eben und gleych gesellig were zum eelichen stand.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
398, 4298
(
Magdeb.
1608
):
Das eins dem andern dienen kan / | Mit geselliger Huͤlff beystahn.
Voc. Teut.-Lat.
m iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Geselliger genoß od’ stalbruder. contubernalis.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
so wirt der mensche also weselich und als gemein und tugentlich, guͤtlich und von minsamer wandelunge mit allen menschen gemein und gesellig.
Schmidt, Rud. v. Biberach
40, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
wenne dvͥ sel von gottes toͮgner minnenklicher rede getroͤst ist vnd si sich im mit dancke geselleklich mit brvnnender begride vrbuͥt hin wider.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Vil zúchteklich und ane schrai | Gesellekliche zwai und zwai | Sich kamphes underwunden.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1447
):
burgere in einer stat, die geheissen sint „vereinti burgere“ [...] ingegangen sint gesellschaften, gemeinschaften und auch eynungen ewiges burgrechtes und gesellenklich zesammen bevestunge ewiger fruͥntschaft fuͥr sich und ir nachkomen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
193
(
Genf
1636
):
gesellig / so gern bey der gesellschafft ist.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenne er [valk] den raigel væht und der valken zwên sint, sô vliegent si geselleich, ainer auf, der ander nider pei der erd, dar umb, daz der in der hœhen den raiger her nider slah und der pei der erd in begreif.
ain iegleich visch, der des raubs lebt, der swimt gesellicleich.
Niewöhner, Teichner
321, 66
(Hs.˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
und west doch wol daz er gestraft | wurd von seins maisters hant, | und doch, wie er daz bechant, | er volgt seinen gesellen mit | durich geselchleichen sit, | untz daz er groz slege enphie, | daz er dez herren pot vergie.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
498
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
darumb daz damit beweiset wurd daz si
[Frau]
beschaffen wër dem mann czu aïner gesellichleichen lieb vnd hilff.
Sappler, H. Kaufringer
13, 151
;
Brandstetter, Wigoleis
192, 28
;
Karnein, de amore dt.
219, 260
;
Munz, Füetrer. Persibein
138, 5
;
412, 5
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
186, 3
;
Dietz, Wb. Luther ;