gesezde,
gesazde
(letzteres seltener),
das
;
–/-Ø
;
deutlich engeres semantisches Spektrum als bei
gesez
.
– Nahezu ausschließlich Texte des Wobd.
1.
›Gesetz, Regel (vorwiegend im Sinne von
gesez
1, teils auch von 6)‹.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
die [swesteren] sint do her gegangen in grosser heilikeit in den ziten do es nút als úbel umbe die creaturen enstuͦnt als nu, und hant den orden in grosser swinder strengheit gehalten und die gesetzde.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Ein frage: Paulus sprichet, daz dem gerehten enkein gesetzde gegeben ist. Entwúrt: Ein gerehter mensch haltet sich nach siner gewordenheit underwúrflicher denne andrú menschen, wan er verstat in dem grunde von innen, waz von ussen eime icklichen gezem ist [...]; aber daz er nit bandes enhat, daz ist da von, wan er daz selb wúrket usser gelazsenheit, daz dú gemeinde wúrket usser bezwungenheit.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
weler mensche oͮch zuͦ dirre grosen hohen vernvnft rehte kvmen ist, der ist keine gesezzede noch kein gebot schuldig me zuͦ haltende, wenne er ist mit gotte eins worden.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Bonifacius [...] was bobest 9 jor. er mahte vil gesetzede in geistlichen rehten.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
das ettlich frowen vnd man [...] vswendig der heiligen ee hushablichen byeinandern sitzent, das aber wider die gesetzde der muͦter der heiligen christenheit.
das die an alle gnad [...] nach blossem rechten keiserlicher gesetzde an irem lib vnd leben gestraffet werden soͤllend.
Müller, Stadtr. Ravensb.
71, 30
(
oschwäb.
,
1326-30
):
swer die gesetzede brichet. der muͦz gen den burgern V phunt.
Vgl. ferner s. v.  5.
2.
›Gesamtheit der Gesetze des Alten Israel‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Williams u. a., Els. Leg. Aurea
5, 31
(
els.
,
1362
):
er sprichet vnd [...] wil bewern er si der gewore messyas, der vns gelobet si in der gesetzede.
Ebd.
95, 18
:
Von er noch irre geseczede besnitten waz, do moͤhten su sich nút entschuldigen daz er nút noch der geseczede wer geborn.
Adrian, Saelden Hort
1875
;
Päpke, Marienl. Wernher ; ; ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß f.
3.
›Neues Testament; Gesetz Gottes (in einem unspezifischen Sinne)‹;
vgl. am ehesten  7.

Belegblock:

Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
er [...] genas von sinem siechtvme nach des barmherczegen gotes gesezzede.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
die eine [wise] das waz die alte e, das alte gesetzede, das ander die nuwe e, das nuwe gesetzede.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wie dú drit schar der engelschlichen geisten volbringent min hohen botschaft und min gesatzd in dien sunderlichen teilen der welt.