gesod,
der
,
gesöde,
das
;
zur 2. Hochstufe von
sieden
.
1.
›aus Häcksel, Spreu u. ä. sowie aufgewärmtem Wasser zubereitetes Viehfutter‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, (
das
), (s. v.
1
), .
Syntagmen:
g. verkaufen / essen
;
um das g. anhalten, stro zu g. schneiden
.
Wortbildungen:
gesodschneider
›Häckselschneider‹ (a. 1523),
gesodstul
›Vorrichtung zum Häckselschneiden‹ (a. 1610f.).

Belegblock:

Chron. Augsb. 4, 30 Var. zu Z.
8
(
schwäb.
,
v. 1536
):
die bauren in den dörfern haben ire häuser, mit stro deckt, miessen abdecken und das stro dem fich schneiden, und es zuͦ gsod geschnitten, damit sie das fich erneren.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 209, 7
(
schwäb.
,
1666
):
es soll keiner weder stroschob, gesodt noch müst sal. hon. in frembte ort [...] verkaufen.
2.
›diejenige Menge Salz, die auf einmal gesotten wird‹; als Metonymie hier anschließbar: ›Salzsiederei‹ (a. 1455).
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Wortbildungen:
gesödgericht
(a. 1522),
gesödstatut
,
gesödträger
(a. 1522; Bedeutung unklar).

Belegblock:

Schwäb. Wb. (
16. Jh.
).
3.
›Höllenpfuhl‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  1.

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Man solt si [wip] verstainen all ze dod | Und si versenken in den gesod | da si Eweklich brinnen müst.
4.
›Abschaum, Gesindel‹.

Belegblock:

Jörg, Salat. Reformationschr.
243, 7
(
halem.
,
1534
/
5
):
Da huͦb sich ein stürmen von disem unsinnigen gsöd
[gemeint sind die Anhänger Zwinglis]
/ mit brechen / schryen / schlachen / stossen / temern.
5.
›Verbalinjurie, Beleidigung‹; assoziativ am ehesten als Ütr. an 1 anschließbar (mittels eines Vergeichsinhaltes ,wirres, geistloses Geschwätz‘?).
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  1,  2, ,  1, (
das
1, (
der
5,  2, , , .

Belegblock:

Rot
358
(
Augsb.
1571
):
Vexirn, Plagen / engstigen / bekümmern / peynigen / vnruͤhig machen / einem mit wort vnnd gsoͤtt vbel thuͦn.