gespielschaft,
die
;
-Ø/–
.
– Obd.
1.
›Gruppe von Vertrauten, Freundinnen, Klosterschwestern‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
I, 1.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1563
):
Etliche häuser weit und groß, | Da sich als-denn zusammen-schloß, | Ein gspilschafft da, die ander dort.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Gip ein kuntliches urlop aller der gespilschaft, die dir dis arbeit was ratent oder helfent, oder die noch die wise fuͤrent, die du wilt und muͦst lan.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
die liebe sante Ursele mit irre erlichen gespilschaft und herlichen grossen schar der eilf tusent megede.
Kammerer u. a., Urk. Isny
113, 29
.
2.
›Umgang, Geselligkeit‹; im einzelnen: ›tiefe innere Gemeinschaft (z. B. zwischen
got
und der
sele
)‹; häufig: ›oberflächliches, weltbezogenes, von Gott und religiösem Leben abhaltendes, abführendes Treiben‹; euphemistisch auch für ›coitus‹ (a. 1541);
vgl.  1.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
,  3,  678, ,  1.
Syntagmen:
g. meiden / scheuen / zertrennen, mit jm. haben, in etw. suchen, jm
. (z. B.
dem weibsbild
)
g. verbieten
;
sich der g. abtun / entziehen / unterwinden
;
an g. genügde suchen, behaglichkeit haben, auf die g. achten, trost in g. suchen, jn
. (z. B.
die jugend
)
mit (böser) g. behaften, von der g. ablassen
;
die g. zwischen got und der sele
;
die böse / fromme / innerliche / verdächtliche / frevele g
.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1535
):
Die winckel-tentz sie allmal fleucht. | Unehrlich gspielschafft sie auch scheucht.
Ebd. (
1568
):
Böse gspilschafft, die sechste. | Bey verkerten wirdt man verkert, | Deß hab ich Veneris reich gemehrt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ander lúte die [...] suͦchent ere an allen dingen: an kleidern, kleinoͤten, und ir genuͤgde an frúntschaft, an geselschaft, an mogschaft, an gespilschaft.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Was ungeordentes lustes ir ie hant ingeslunden an kleidern, an kleinoͤtern, an gespilschefte, an ergetzenlichem gonde oder stonde.
Ruh, Bonaventura
358, 2
(
orhein.
,
um 1480
):
Du solt ouch in sunderheit redgebikeit, frintschaft, gemeinschaft oder gespielschaft myden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
40, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
das ein geselschaft old ein gespilschaft mvͥge sin vnder got vnd der sel, das spricht sant Johans.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
Man soll auch dye ee halten in grossen eren, dye meniglich ine bieten sol, mit liebe und mit leyde, mit geselschafft und mit gespilschafft, also doch, das der priester alwegen pey der welt sey und sich priesterlichen halte.
Maaler (
Zürich
1561
):
Halsen / Fleischliche gespillschafft mitt einem weyb, coitus Venereus.
Bauer, Geiler. Pred.
319, 10
(
Augsb.
1508
):
sy su̇chen trost in sollichenn thorechten dingen, es sey geschwatz. klaider. oder gespilschafft.
Vetter, a. a. O. ; ;
Ruh, a. a. O.
353, 14
;
Koller, a. a. O. ;
Bauer, a. a. O.
321, 3
;
Karnein, de amore dt.
188, 110
;
3.
s.  2.