leichtiglich,
leichtig
(letzteres nur vereinzelt),
Adj.
/
Adv.
1.
›einfach, ohne Mühe, ohne große Anstrengung, problemlos; schnell; ohne auf Gegenwehr zu stoßen‹;
vgl. (Adj.) 3.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
wir woͤllen solche hohe außlegung auff ain ander mal sparen und yetzt das für uns nemen, das am liechtsten und leichtigsten ist.
Mendthal, Geom. Culm. (Hs. ˹
preuß.
,
A. 15. Jh.
˺):
vortme man mak lychteclych wyssen des geuildes czal.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Ob wir nicht mit wisheit | Kegen itel ere sin bewart, | So si wir lichteclich verkart | Und von der hohe hernieder kumen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
162, 16
(
Frankf.
1535
):
Mogra ist der best der dick vnd schwer ist / leber farb [...] / wann mann den in wasser legt / so zergeht er leichtiglich.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
57, 10
(
omd.
,
1446
):
ist eynem yderman dahin lichtiglich mit sinem gute in die flose zu komen.
Strauch, Par. anime int.
135, 21
(
thür.
,
14. Jh.
):
der dise forwandelunge alleine wole konde fornemen, der sehe lichticliche alle di wonder di da sin in disime sacramento.
Neumann, Rothe. Keuschh.
845
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
lichtichlicher der mensche wirt betrogen | unnd in der unkuscheit hamen gezogen.
Gille u. a., M. Beheim
79, 56
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
So merkend hie etliche ding | da mit man leichtigcleich und ring | wider treibet die wirrung.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
260, 29
(
els.
,
1362
):
Din liden ist so mehtig, daz er gar lihteklich alle vnser minne zuͦ dir keret.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 248
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Innige liebe verzicht vnd versmahet lihtekliche alle ding.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und also lichteklich hette Got lassen daz brot wahssen alse daz korn.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
wan die lüte warent zuͤ den ziten einfaltig und kundent nüt vehten, derumb wurdent sü lihtekliche überwunden.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
mã sol sie [würm] doͤrren in eine͂ bach offen also lange das sie sich lichtigklich lassent puluerisiern.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
56, 11
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz er hette etliche vorschinung des gewaltes, der man niht lihtiklich widerstan mag.
Chron. Augsb. Anm. 2 (
schwäb.
,
15. Jh.
):
das ich mich der matery ze tütschen underwinden wölt, nachdem und sy mir kundig wär und etlich haydnisch swär sprich lüchtiklicher in verstäntlich tütsch pringen möcht denn ainander.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ob die regel darvon wer | Zu halten leichtig oder schwer.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
des selben rindes milch waicht des menschen leip leihticleich und hailt frisch wunden.
Karnein, de amore dt.
86, 2
(
moobd.
,
v. 1440
):
was leichtigklich an kumbtt, das wirt leichtiklich verzert.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
[Das alles] mag auch ein ietlicher nit vast hochverstendig in nachfolgenden püechern leichtiglich vernemen.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Neumann, a. a. O.
1986
;
3314
;
4108
;
Gille u. a., a. a. O.
162, 337
;
Williams u. a., a. a. O.
347, 9
;
Strauch, Schürebrand ; ;
Adrian, Saelden Hort
3532
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 30
Var.;
Löffler, Columella/Österreicher ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 270
.
Vgl. ferner s. v.  5,  1,  2,  7,  2.
2.
›fröhlich, unbeschwert, leichten Herzens; gerne, bereitwillig, großzügig‹;
vgl. (Adj.) 4.
Bedeutungsverwandte:
 4567.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
leere sy [die reichen] wol zetuͦn zewerden reich in guͦten wercken: zegeben leichtiglich
[
Luther
1545:
gern
]
gemeinsamlich.
Adrian, Saelden Hort
5179
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
es ist ain loblich tugent | swer [...] | die armuͦt lihteclichen treit.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
[er sol] lihteklich tuͦn daz man in haisset.
3.
›vorschnell, voreilig‹;
offen zu 4; vgl. (Adj.) 5.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1533
):
Du must | Verzagen nicht so leychtigklich.
Bauer, Geiler. Pred.
471, 25
(
Augsb.
1508
):
Darumb sol ain mensch seinen mund gar hart und nit leichtigklich aufftuͦn.
4.
›leichtfertig, leichtsinnig, unbedacht; unvorsichtig‹;
vgl. (Adj.) 6.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ouch ensol man niht lîhticlîchen, als man ze dem sacramente wil gân, daz übergân.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
109, 32
(
els.
,
1362
):
Gang hin vnd were den knehten daz sú nút so lihteklich daz lilachen zerrent daz vf dem grabe wehset, wenne in dem grabe lit ein heilige.
Ebd.
644, 5
:
wenne ein mensche den andern gar lihteklichen betruͤbet.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Wilt du aber lichtiglichen dar zuͦ gebaren, als etlich toͤrin tuͦn, [...], so bist du tod.
Vgl. ferner s. v.  3.