lorber,
das/die
 (?);
–/-(e)n
;
über
mhd.
lörber
›Lorbeere‹
- mit dem Vorderglied aus
lat.
laurus
(;
Kluge/S.
2002, 582
).
›Beere des Lorbeerbaumes‹;
vgl.
3
 1.
Gehäuft Wirtschaftstexte und arzneikundliche sowie medizinische Fachtexte.
Wortbildungen:
lorberbere
(verstärkend),
lorberbier
›mit Lorbeergeschmack versetztes Bier‹,
lorberer
›Lorbeerhändler‹ (a. 1414/5),
lorberkorn
,
lorberkranz
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
120, 22
(
preuß.
,
1519
):
1 vasz eherbir, 1 thon lorbirbir, 1 thon rautenbir.
Follan, Ortolf. Arzneib.
81, 6
(
rib.
,
1398
):
Nym [...], lorberen eyn lot, stoz et cleyne, sut ez myt deme wyne, twach eme dat houet vnde besla eme dat houet.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
25, 12
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Vor die hundesleüße. Rp. vor 2 pf. lorbeeren, vor 2 pf. ungenüzten schwefel, vor 2 pf. hirschen oder böckin unzschlot. Den schwefel und lorbeern in einem mörser klein zurstoßen.
Ebd.
33, 26
:
heilwurzel, negelein, lorbern und benedictwurzel in wein und bier gehenkt erhalten es bei guttem schmagk.
Eis, Wahrsagetexte
54, 42
(
omd.
,
15.
/
16. Jh.
):
so sal man eynen rouch machen in deme slouff gemache des kranken von den wurtzen thimema, mirren und weyrouch, lorbern und wachandeln.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Baccælauri Lorberbeer.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
53, 7, 2
(
schles.
,
1327
, Hs.
1358
):
Welch gast brengit alune, Seife, komil, lorber, Sweuil, winstein, [...], der Czenthen gibt ein halb lot.
Haage, Hesel. Arzneib.
13r, 10
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Wenne dy fraue die kranckhait nit enhatt, so sol sy nemen holwurcz und bibergail, segelpawm und lorpıͤr, und seud daz durch einander in ainem pier.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1494
):
[du] gibst fur lorper hin geißkot | Und fichtenspen für zimentrinten.
Keil, Peter v. Ulm
193
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Ein salb zu alten schaden. So nym vj lot gallitzen-stein, ij lot sweuel, v lot lorber vnd stoß die iij stuck zu puluer gar clein als mel.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
211r, 29
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Dem die lungg we tuͦt vnd im fulet der / nem lorber.
Rohland, Schäden
469
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
nym xx lorber körner vnd bulffer die klein.
Arndt, biechlin
A iiijv
(
Freiburg
1523
):
Wein mit alant vñ mit lorbern gewermet / ist gesund zuͦ trincken.
Ebd.
B jv
:
fenchel ephew / ysopen samen / lorber / alant / vnd thuͦ dartzuͦ baum oͤl. Vnd daz sol man alles mit honig durcheinander temperieren / vnd sol auch den gantzen leyb damit schmieren vnd bestreychen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die lorper gebent öl, daz man dar auz machet, daz ist guot den kranken glidern, diu dâ âdersuht habent.
Eis, Gottfr. Pelzb.
180, 15
(
öoobd.
,
15. Jh.
):
wiltu toten all wurm, dy da waxen an den paumen. Nym pfeffer vnd larbir, vnd rautten, misch das mit guettem wein.
Ders. u. a., Asanger Aderl.
3, 20
(
sböhm.
,
1531
):
ain guet pulfer fur dy pestilentz, [...]: Recipe paider wurtzn, genant des teufflpis, zyttwar, piguel vnd lorber.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1978
(
oobd.
,
1607
/
11
):
ein nacket weiblin, helt ein lorberkrantz in der hand endtbor.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 134, 11
;
Ermisch u. a., a. a. O.
76, 15
;
182, 23
;
Keil, a. a. O.
183
;
Rohland, a. a. O.
469
;
Deinhardt, Ross Artzney
44
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 79
;
Alberus
II iijr
;
Bremer, Voc. opt.
48139
;
Vgl. ferner s. v.
2
,  1.