nachsagen,
V.
1.
›etw. wiederholen, weitererzählen, weitersagen‹; auch: ›etw. Vorgesagtes nachsprechen‹;
vgl.  13,  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1, ,  1, .
Syntagmen:
eine lere, lügen n., jm. etw. n
.;
n., das [...] / was [...]
.
Wortbildungen:
nachsagung
.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Ros.
86, 9
(
Hamburg
1646
):
daß du reinen mund haltest / und dasselbe nicht nachsagest / was ich dier izund entdaͤkke.
Luther, WA (
1519
/
20
):
Dw hast mich erloset von aller nodt, drum wil ich deynen namen nach sagen und bekennen, das er liplich und susz ist.
Wer die luͤgen nach sagt, der leuget noch seerer.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
433, 5368
(
Magdeb.
1608
):
So mancherley wolt er behalten / | Vnd heim nachsagen seinen Alten.
Perez, Dietzin
1, 40, 23
(
Frankf.
1626
):
Jst vielleich jemand der mich fuͤr aberglaubisch halt / als die ich auff die vergebliche nachsagunge͂ achtung geb.
Thiele, Minner. II,
31, 749
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
des lere verstant vil eben duͦ, | das du is na konnes gasan!
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
334
(
Genf
1636
):
nachsagen / das sagen / was vor gesagt wirdt.
Peil, a. a. O.
106, 1977
;
2.
›jm. etw. (Positives oder Negatives) nachsagen, von jm. behaupten, daß [...]‹;
vgl.  3,  8.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2, ,  2; vgl.  3,  4.
Syntagmen:
jm. böses / lob / ere, eine lasterrede / untat, ein bubenstük n., jm. n
. [+ Hauptsatz im Konj.],
jm. nagesagt werden, das [...], einem weibe n., sie sei [...]
.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
/
32
):
Man sol mirs nicht nachsagen, das ich gelogen habe.
Ebd. (
1532
):
ob man jr. dagegen das aller boͤsest gonnet odder nach saget und thut und alles auffs ergste keret und ausleg.
Ebd. (
1537
):
Pylatus alß ein weyser mann wil nicht, daß mann yme Nach sage, Er hab yhne on ursach geurtheylt.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Schaͤnden. Schmaͤhen / laͤstern / [...] / boͤses nachsagen / an die Ehre reden / [...] sudeln.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
325b, 9
(
Frankf./M.
1649
):
daß was sie [...] mit jhme [...] reden werden / er darvon nicht ein einiges woͤrtlein / daß [...] sie nicht gern nachgesagt haben wolten / den weltlichen Richtern offenbaren wolle.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
172, 27
(
thür.
,
1474
):
Had der burger [...] dy mait [...] beschuldiget, daz sy synem wyebe nachsage unde ir schult gebe, sy sye eyne hore.
Thiele, Minner. II,
11, 35
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
sag auch menglich guts nach, | enpfach geselschafft mit den besten | gesten.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
auch viel benachbarte vnd weit entlegene Oerter [...] jhme noch Lob vnd Ehre nachsagen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
549, 1338
;
Oorschot, a. a. O.
425b, 28
;
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
980
;
Wickram
4, 22, 13
;
3.
›etw. (einen Text) herunterleiern‹;
vgl.  3,  3.
Bedeutungsverwandte:
 3,
1
, .

Belegblock:

Christen, die das wort allein hoͤren, so, das sie es lernen woͤllen, und künnens nachsagenn wie die Nonnen den Psalter.