nachstellen,
V.
1.
›einer Bezugsperson oder -sache (unterschiedlichster Art, z. B. js. Leben, Seele, einem Tier) mit feindlicher Absicht nachstellen, in der Regel, um ihr Schaden zuzufügen‹; teils im räumlichen Sinne als ›verfolgen‹ gedacht, mehrfach ütr.; Gegensätze:
.Syntagmen
dem evangelio, dem flüchtigen / könig / rädelfürer / dem drachen, den tieren, js. sele n., der teufel dem menschen mit listen n., j. jm. trügenlich, mit fleis, auf das leben n., jm. n., das [...]
; subst.: js. nachstellen sein, wie [...]
.Belegblock:
Mundus semper ghet mit umb, ut verbum dei lenke und zihe, ut placet illi, man stelt Euangelio nach mitt gwalt und list.
Das die Weihen ohn alls verschulden / | So feindlich jhnen stelten nach.
Unter den listen und heymlichen practicken damit er [Teuffel] den menschen nachstellet / ist die Zauberey nit die geringste.
Furtum, Auffsatz / nach stellung.
Ein trugenlich Nachstellen. [...]. Einem Nachstellen vmbzebringen oder ze töden.
do was yee sein [Lucifer] nach stellen, | wie er all die welt petrug.
dem der schaden geschicht, der sol demselben fluchtigen nachstellen oder nachkhomen.
vil warnung, wie man dem Jungen Kung nach stelliet auf sein leben.
2.
›e. S. unterschiedlichster Art (z. B. einem Besitz, einem Heil, der Macht) nachstreben, um sie zu gewinnen, zu erwerben‹; als Spezialisierung an 1 anschließbar.Wortbildungen:
nachsteller
Belegblock:
Captator, Ein nach steller eines erbs / od’ anderer dinge͂.
Den eeren Aͤmpteren nit mer Nachstellen sunder faren lassen. [...]. Deß Cesaris gunst Nachstellen / das ist / sein gunst vnderston zuͦ erlongen. Nach seiner freündtschafft wärben. [...]. Nachstellung / das vnderston etwas zenem͂en.
daß er vil liber ewigs hail, dem er doch on das nichtzet nachstellet, verlieren, wann solcher weltlichen ehr (sich) verzeihen und emperen solt.
Wider den was der hertzog Ornold ab dem Norigkaw, wann er stellt ser nach dem reich.
wer het im das gesagt, daz der von Polan stellat nach seinen vëterlichem erb.
3.
›einem bestimmten, persönlichen oder sozialen Anliegen nachgehen, sich um etw. kümmern, sich e. S. widmen‹; Wortbildungen:
nachstellung
Belegblock:
Der Eltest Bruder fuͤrbaß dacht, | Vnd het seins dinges gute acht, | War heußlich, stellt der narung nach.
Der ordnung Nachstellen / Jn ordnung setzen vnnd bringen. [...]. Nachstellung der liebligkeit oder der fleyß die zuͤhoͤrenden zebelustigen. Aucupium delectationis.
wann von grosser liebe der weishait mocht er nicht haben die weyl, das er dem guet nachstellet.
Heydn. maister
3v, 18
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