nachteule,
die
;
–/-n
.
1.
›Kauz, Uhu‹; eine Eulenart, deren Ruf man als besonders eindringlich wahrnimmt und als unheilverkündend deutet; in mehrere Richtungen ütr., dann z. B.: ›Schreckgestalt‹; ›Verfälscher der Wahrheit‹; ›lichtscheue Gestalt‹;
vgl.
1
 14, .
Bedeutungsverwandte:
1
(
der
),
3
,  1, , , ; vgl.  4.
Syntagmen:
die n
. [wo]
liegen
;
j. wie eine nachteule sein, jn. einer nachteulen vergleichen
;
die vögel nach der nachteulen laufen, zu den nachteulen fliegen
;
die eitle / finstere / hellische n
.;
das heulen der nachteulen
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Falsche Lehrer seynd wie die Nacht Eulen / zu denen die Voͤgel fliegen.
Luther, WA (
1529
/
32
):
Die Verlegung ist eine finster nachteule und wil nicht ans liecht, Der Ausschus ist eitel list und falscher betrug.
Aber hie, da sie sollen jhr Verlegung von sich geben und antworten lassen, da sind sie eitel fleddermeuse und nacht eulen, die kein liecht leiden koͤnnen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
107, 2007
(
Magdeb.
1608
):
Man sagt auch viel von der Nachteulen / | Nichts guts bedeut jhr schrecklich heulen.
Alberus
z ijv
(
Frankf.
1540
):
Noctua, nachteul [...]. sein gall vertreibt die stein in augen / macht klar augen / das fett thuͦt deßgleichen.
Sachs (
Nürnb.
1567
):
Achczg jar: schön und sterck ist da-hin, | Einr nacht-ewlen ich vergleichet pin.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
[Die Augen] Fuͤr schawspiel vnd fuͤr Kurtzweil, | Muͤssen mit gwalt, viel Larve vngstallt, | Sehen viel Hoͤllische Nachtaͤul.
Ebd. (
Köln
1582
):
Bin wie ein nachteul dieser zeit, | Die in verwuͤsten heusern leit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
Ditz sint die ding [...] die eúch sint zuͦuermeiden. [...]: den strauß. vnd die eule
[nd. Bibel 1478:
nachtraven
; Var. 1483-1518 /
Luther
1545, 3. Mose 11, 16:
Nachteule
].
vnd den mauser. vnd den habich.
Golius (
Straßb.
1579
):
Vlula, Nachtewl / Steinewl.
Peil, a. a. O.
642, 4250
;
Hulsius
D ijv
;
Schles. Wb.
2, 914
;
Suolahti, Die dt. Vogelnamen.
1909, 319-325
.
2.
wohl ›Glühwürmchen‹.

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum
324, 15
(
oobd.
,
1466
):
Noctiluca Lucipeta [...] nachtfunkel [...] gelwürm [...] nachteyl [...] nachtfunkch [...] nachtfunckel (?) uel daz wurmli daz da scheint.