canzellieren,
cancellieren,
V.;
aus
lat.
cancellāre
›(mit Gittern) durchstreichen‹
(
Georges
1, 951
).
›etw. (Geschriebenes) durchstreichen, tilgen‹; als Synekdoche: ›etw. (ein Dokument) ungültig machen‹.
Syntagmen:
einen brief / punkt / vertrag, eine schrift / verschreibung, ein testament c.
Wortbildungen:
canzellierung
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1444
):
Unse herren haint bevoilen, alle verdrach [...] uiszodoin ind zo cancelleren.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
der brief wart vur ougen des keisers cancelliert ind durchsneden.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
soliche schrift, dar of die rechenmeistere sich ziehen, eine tode und ein gecancellert schrift.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
269, 39
(
thür.
,
1474
):
daz der briff geradirt unde canczelirt ist, dy namen abegetan unde ander geschrebin.
Boner, Urk. Brugg
645, 4
(
halem.
,
1636
):
daß der [...] 100 gl. schuldet von wegen einer alten hinußgegebnen cantzelliert houptuerschrybung.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1649
):
alles by [...] benemmung und cantzellierung der fryheiten deren, so hierwider handlen.
Rot
293
(
Augsb.
1571
):
Cantzellirn, verstreichen oder durchstreichen / mit strichlein außthuͦn / gaͤtterweiß abthuͦn / außloͤschen / durchfarn / vergaͤttern.
Loesch, a. a. O. ;
Köbler, Ref. Franckenfort
40, 3
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 333, 45
;
Barack, Zim. Chron. ;
Möller, Fremdwörter.
1915, 72
.