sehr vereinzelt
gespirre
;
teils Schreibungen mit
-a-
, dann die etymologische Zugehörigkeit zu
sparre
(
) belegend.
1.
›Dachgebälk, Dachstuhl‹; fließender Übergang zu ›Balkenfugung‹; ›tragender Balken‹; ›getäfelte Decke‹; ›als Speicher dienendes Balkenlager‹; wohl auch ›Latte‹.
Bedeutungsverwandte:
1
3,
,
1,
,
,
,
1; vgl.
1
(
das
)
2.
Syntagmen:
das g
. (Subj.)
krachen / verbrennen / zersprengen, weit gehaben
›tragen‹;
die kirche mit einem g. bessern, dem kloster hülfe zum g. geben
;
das g. mit heu, an der klause, zum gerbhause
;
das abgebundene g
.;
die balken am g., das krachen im g
.
Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
61, 36
(
preuß.
,
1401
):
8 holczer in der smergruben gekowfft czum gesperre czum gerbehuse.
si solus in cubiculo, et tantum das gespar, balck [...] kracht, putat blitz und donner sein.
Ders. Hl. Schrifft.
Hab. 3, 11
(
Wittenb.
1545
):
die steine in der mauren werden schreien / vnd die balcken am Gesperr
zuͦsamen fúgungen
band auß dem holtzwerck
gebew
fuͦge͂
]
werden jnen antworten.
Fischer, Brun v. Schoneb.
(
md.
, Hs.
um 1400
):
daz gemelde an unsem huse | und daz gesperre an unsir kluse | sint von cypresso und cedro.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
704, 15
(
els.
,
1362
):
Dirre tempel was so wit one sulle gebuwen daz man kein gesperre moͤhte so wit gehaben do man daz gewilbe uf seczen moͤhte.
Rieder, Gottesfr.
(
els.
, Hs.
15. Jh.
):
und wart die alte kirche erhoͤhet und mit eime nuwen tache und gesperre gebessert.
mit grosser crafft zersprungent die brustboͮume, die treme und das gesperre und aller gebuwe miteinander, die búnen und die wende.
die hültzin büne [...] verbrante, und die orgel domitte und das blygin dach und gesperre oben uf dem munster und alles das holtzwerg das do gebuwen was von den zweigen türnen.
In den trekeiten wirt gedemútigt die entzamt fúgung
[Var. W, 15. Jh.:
gesperr
;
Luther
1545, Pred. 10, 18:
sincken die Balcken
).
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 999, 29
(
moobd.
,
1581
):
dreu gesperr mit heu, zwo dwerchspangen mit gestroͤb.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
53, 1
(
mslow. inseldt.
,
1533
):
wie ihn Peter Kneüśl het Zue geben śeine gśPerr auf śeine Wandruetten Zue legen
[hier: ›Latte‹? Beleg schwer interpretierbar].
6.
›Kleiderspange, Schließe; metallenes Schmuckstück, Fibel‹.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
,
1,
4,
3
(
das
),
1
,
,
.
Syntagmen:
g. tragen, an den mantel machen
;
etw. als ein g. geschlossen sein
;
das g. am kleid / rok / mantel
;
das geschobene / silberne / vergüldete g
.;
der mantel, das kleid mit g
.
Belegblock:
gespir an den cleider [...] Fibula ide͂ Gespir võ gold oder silber gemacht.
Stackmann u. a., Frauenlob
10, 4, 2
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Geslozzen sint die wort ,knecht‘ unde ,herre‘, | ,sin‘ unde ,selde‘ recht als ein gesperre.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
178, 23
(
nobd.
,
1475
/
6
):
abgossen werck, als gurtelwerck, gesperre und desgleichen, mag man der marck 2 lot zusatz geben.
hembde [...] mit silberin gesperren oder knopfen, vergultet oder unvergultet.
Euling, Kl. mhd. Erz.
(
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
Zu Nürmberg die hantwercks weib mit den grossen kopfen, | an schauben preite prem und guldein knopfen | und gesper an rocken pis nab auf dj tutten.
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
1, 544, 35
(
nobd.
,
1559
):
der geschmeid unnd gesperr halben, so mann an die braunschweigischen männtel zu machen pflegt.
Bastian u. a., Regensb. UB
430, 3
(
oobd.
,
1375
):
einen silberein vergulten pecher mit chorlein und allew meinew chnawfel und gespirr an rokchen und manteln.
Niewöhner, Teichner
540, 25
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
daz die fraw ein angel trait | und der man ein mantel raid, | daz e waz der frawen klaid | mit gesperr und offen vor.
Uhlirz, Qu. Wien
(
moobd.
,
1482
):
ain kuphreine ketn, ain par geschobner gesperr, zwai silbreine vergulte ringl in ainem.
töchter und hausfrauen on alle zir und geschmuck, muesten clagen, dorft kaine kain golt noch gesperr, ketten, clainat und dergleichen tragen.
Zingerle, Inventare
(
tir.
/
vorarlb.
,
1484
):
ein silbrein ring. Ettliche gesperer.
Hampe, a. a. O.
1, 36, 18
;