nageln,
V.;
teils mit Umlautschreibung (-ö-, -e-
); mehrfach Kontraktion von -age-
zu oder ; in allen Verwendungen an 1 anschließbar.1.
›sich nagelnd betätigen, nageln‹ (absolut); auch: ›mit dem Schnabel klappern‹ (vom Storch gesagt).2.
›etw. an / auf eine Unterlage an-, aufnageln‹; in verschiedenen Handlungszusammenhängen gebraucht, vereinzelt ütr.; mit verschobener Bezugsgröße (von der angenagelten Sache auf die Unterlage) auch: ›etw. (eine Unterlage) mit Nägeln / Metallzierat beschlagen‹.Belegblock:
of ein bret ich nelde ein blat, | ich sprach: ,wie sal ich scriben wa?‘
dass gein meister under dem schomecherambacht welche schoen er zum feilen kauf macht [...] neelen sall, noch auch durch [...] ander gesinde neelen laissen.
ich wel erfollen dyn begere | und wel den titel uff das crutz harte | nageln uff disser fart!
man solte billig zuforderst vber die gifftige Zungen inquiriren. vnnd selbige den leichtfertigen schmaͤhensüchtigen Ehrenschaͤndern außreissen / und an den Pranger naͤgeln lassen.
Der synn des bulers mitt dem nagel Cupidinis an die huren gehefft / steckt / vnd klebt an der huren hauß / als sey er dran genagelt.
Die fuͤsse die alle menschen erent, die wurdent an daz cruce genegelt.
er [ein künig] span syde und garn und bletzerte und negelte selber sine kutern und küssen.
3.
›jn. an das Kreuz annageln, jn. kreuzigen‹ (meist auf Jesus Christus bezogen); ›jn. (z. B. am Pranger), sich selbst wo anheften und (in der imitatio Christi) kasteien‹; ütr.: ˹›jn. dingfest machen‹ (vom Teufel mit Bezug auf den Sünder gesagt); ›jn. täuschen‹˺; mit Objekt d. S.: ›js. Sünde kreuzigen; die Sünde in der Rechtfertigung vergeben‹.Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Belegblock:
naylit
[
peinigtMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
crucigen;
beraubetWormser Proph.
1527: ;
trug vnnd vntrüw brauchenFroschauer
1530: ;
quelen oder beleidigenDietenberger
1534: ;
annageltEck
1537: ;
teusschenLuther
1545, ]
ein mensche sinen got, das ir mich habt genaylit [
stachtMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
steket;
heften anEck
1537: ]
? do sprochit ir: woran habe wir dich genaylit? an dem zehenden und an dem opphire unde naylit mich alzumole. Denn das ist je ein lieblich, troͤstlich und froͤlich Bilde, dieses lieben Heilands Hend und Fuͤsse sehen, die umb meinen willen durchstochen, und damit auch meine Suͤnde ans Creutz genagelt sind.
daz man mich in der scheücz | nagel oder schlah an ain kreücz.
du solt dich selben negeln in den stuͦl, voll us ze stenne.
Do uwer Ihesus dise v́ppige ding prediete, der umbe wart er an das crúze genegelt.
der teuffel chainen menschen naillet, | er werd im e mit recht ertaillet.