alzeit die eygenweißen eynreden und wider sprechen den warhafftigen gerechten.
Die selbweyßen unnd eygen rechtfertigen kunnen nit anders dan boß vor gut widder geben.
Aber yn seynen [gottes] worten und wercken geschicht ym von den eigen rechtfertigen und eigen dunckenden menschen stetiges widder sprechen.
erleuchte menschen [...], die do [...] leeren die andern, das sie nit von den falschen eigengerechtfertigen leren und leerernn vorfurt werden.
die eygen gerechtfertigen aber eeren yhreselbs namen.
Das seyn die selben eygendunckler, die der gerechten seelen suchen tzu fahen.
Hie handeln nu die thorichten menschen ferlich, und sonderlich die eygenwirckischen heyligen, und was etwas besonders sein wil.
Es ligt mehr ann deyner seelen selickeit, den an den tyrannischen, eygengeweltigen, frevelichen gesetzen.
Aber die nieszlinge unnd eygensuchtige sehen krum und scheel, wen sie gewar werdenn, das sie nit die hohisten und besten sind in den guttern.
Gleich wie auch disse ehrsuchtige propheten thun, die [...] eyne new weyse mortificationis, das ist eygen erwelte toͤdtung des fleyschs suchen.
haben doch kein ruge auch fuͤr allen andern Abgoͤttern und anfechtungen, aber viel weniger fuͤr diesem eigendunckel der gerechtigkeit.
Fhar
[›Gefahr‹]
vber alle Fhar ist, küne sein vber Gottes wort vnd Eigen deuten darin mengen.
Das ist sie die Eigen gerechtigkeit die werckheiligkeit, dauon wir viel geschrieben.
Ders. Hl. Schrifft.
Hes. 13, 3
(
Wittenb.
1545
):
Weh den tollen Prophetem / die jrem eigen Geist folgen.
das solt jr fur das erste wissen / Das keine Weissagung in der Schrifft geschicht aus eigener auslegung.
Quint, Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz wære aleine ein volkomener und ein wârer wille, daz man ganz wære getreten in gotes willen und wære âne eigenen willen.
ie mêr wir eigen
sîn, ie minner eigen
(Sinn: je mehr wir Gottes Willen folgen, desto weniger eigenen Willen haben wir).
Dweil sunst eyn jegklicher muͦtwilliger Freueler [...] die Gebot [...] Gottes [...] nach seinen eygenkoͤpffigē erdichten Troͤmen [...] seins muͦtwillens verlachen [...] moͤcht.
Ralegh. America iijr,
(
Frankf.
1599
):
Die dritte Schifffahrt ist geschehen von einem Engellaͤndischen [...] der 3. Schiff auff seinen eignen Vnkosten hat außgeruͤstet.
nicht desto weniger wolten es etliche nicht glauben / sondern jhrem eigenen Kopff folgen.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
6, 6
(
Frankf./M.
1626
):
trug der Pabst [...] die Sache [...] fuͤr / daß die gantze Christenheit [...] auß eygner bewegnuß [...] Vnterschiedene grosse Kriegsheer auffbringen [...] solte.
Küther, UB Frauensee
269, 6
(
thür.
,
1492
):
Wir Hermann Kyl Probst [...] bekenne [...], daß wir dem ehrsamen Hanßen (Born) [...] verlaßen haben, lehn und verlaßen eigenmundiglich unser Mühlenstatt.
Opel, Spittendorf
(
osächs.
,
um 1480
):
Der allmechtige gott gebe, das das noch einmahl zu rechtem erkentnisse kommen möge, und niemandt mit eigengewalt undertruckt werde.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
Sie [Ketzer] lehren eitel falsche list, | Was eigenwitz erfindet.
Langen, Myst. Leben
173, 9
(
nobd.
,
1463
):
Wan sy nu peichten, so ist es doch ein kurcze, vnbedachte peicht vnd villeicht mer aus / forcht des todes, dan aus aygner / lieb zw got.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
214
(
Nürnb.
1517
):
Er [Paulus] sagt von der wepnerei gots, [...] das durch eigne weißheit niemant dem teufel obsiget.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
1359
):
er [mensche] blibet alles uf sinen uswendigen ufsetzen und uf sinen uswendigen angenomenen sinlichen wisen mit eigenheit.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
14, 11
(
els.
,
1362
):
Das got die martel het gelitten das tet er von sime eigin willen.
den
meystern muller handtwercks [...]
gestatten
[...] das sy die [hoͤltzer] eigens gwalts nit abhouwend.
Die von glaris [...] namend dz stettly liechtesteig jn mit jrem eignen gwalt.
So gehet es in der Welt / Dem artzt sein eigen raht mißfelt.
Meisen u. a., J. Eck
57, 10
(
Ingolst.
1527
):
Thut doch ditz alles [...] under dem schein der heiligen Gschrifft, die er [Chunrad Som] nach seinem aigen verkerten mutwillen zwingt.
Si [engel] hetten aygen vnd freyen willen der mocht czu dem guten vnd dem pösen geprawcht werden.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
E. 15. Jh.
):
Die aigenthätig marchstein setzen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
in denselbigen acker solen si haben sex man und sex in der taffern auf ir agne zerung.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
13, 15
(
mslow. inseldt.
,
1497
):
śie śolten śolches thuen auf Jhr aigen Abenteür
(›Verantwortung‹).