gemahel,
gemachel,
2
gemal,
der / die
, auch
das
;
-s/-e,-n
, auch
.
1.
›Bräutigam, Gemahl, Ehemann, Gatte‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1; vgl.  1,  3, , , , , (
der
1,  6.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Maritus. Eheman haußwirt gemahel.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Die Koͤnigliche Prinzeßin Argenis ist noch keinem Gemahl versprochen.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Doch ir schwester Alcestis frumb | Flüchtig zu Admeto entrun, | Ihrm gemahel.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
162, 1
(
els.
,
1362
):
Noch ires gemahels dote kam sú úber keines mannes tisch nie vncz an iren dot.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
joseph ir gemahel do er was gerecht.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3196
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Wie das Maria bÿ ir leben | Volkomne froͤd nie gewan, | Bis das ir gemachel zuͦ ir kam.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ez sint auch etleich, wenne si [tauben] ir gemaheln verliesent, daz si witiben beleibent.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Nach solichen allem wart die kunigliche prawt zu rat, wie sy selbs mocht komen zu irm gemahel kunig Maximilian.
Mollay, H. Kottanerin
9, 6
(
moobd.
,
1439
/
40
):
Da kam die edel KungInn fraw Elyzabeth zu irm gemëhel von Ofen gen Prespurgk.
Weber, Füetrer. Poyt.
336, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dy wollte, das pehende | entwappent wurd der hellde liecht gemal.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wen si aus den fürsten zu ainem êlichen gemahel erwelet, der solt auch ir gewaltiger künig sein.
Barack, Zim. Chron. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 428
;
Göpfert, Wb. Katechismus
89
f.;
Schmitt, Ordo rerum
79, 11
;
Bremer, Voc. opt.
269
;
Voc. Teut.-Lat.
l iijv
;
Voc. inc. teut.
h vijr
;
Hulsius
F iiijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›Braut, Gemahlin, Ehefrau, Gattin‹.
Syntagmen:
aus der g. einen son gebären
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vxor. Ehefraw eheweib gemahl gemahelin haußfraw.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Gemale, gib mir dinen kus | Mit dinem munde an minen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
511, 119
(
Magdeb.
1608
):
DEr Koͤnig abr vnd sein Gemahl / | Die Hoffdiener vnd Buͤrger all / | Erschracken erst von Hertzen grund.
Luther, WA (
1530
):
quod Ioseph et Maria sein vertrawet gemalh sey mit yhm gezogen ghen Bethlehem.
Knape, Messerschmidt. Bris.
1, 16
(
Frankf./M.
1559
):
Dieser gemelt Regnerus / hat ein hertz lieben Gmahl [...] Fraw Benigna genannt.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
167v, 28
(
Leipzig
1588
):
Im folgenden Jahr ist Koͤnig Hilderich in Franckreich / sampt seinem Gemahl / welche schwanger war / auff dem gejaͤgte [...] erstochen worden.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1471
):
An dem obgenanten eritag reit auch marggrave Albrecht mit seinem gemahell [...] gen Cadoltzburg.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Alceste, liebe gemahel mein, | Warumb magst du so trawrig sein.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Der [Policarpus] taufft den Cantzler vnd sein Gmahl.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
426, 15
(
els.
,
1362
):
Do wart ime ein juncfrowe uf des keisers hof gelobet zuͦ einre gemaheln.
Wickram
4, 18, 4
(
Straßb.
1556
):
Dann erstlichen ward im Sophia / sein liebste gemahel / mit toͤdlicher kranckheit beschwert.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1483
):
Margareta, die gab er im zuͦ ainem gemahel dem jungen herrn.
Ebd. (
schwäb.
,
v. 1536
):
hat pfaltzgraff Philipps sein gemachel, frau Margarethen [...] gar herlich besungen.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1562
):
Erzherzog Maximilian zum könig von Böhmen erwölt und sampt seiner gemahel gekrönt.
Turmair (
Ingolst.
1519
):
des schwester hat könig Ernst in teutschen landen zu gemahel gehabt.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1507
):
Der kinglich maistat gemachel stuͦnd in der mite der kierchen.
Mollay, H. Kottanerin
10, 7
(
moobd.
,
1439
/
40
):
Do fuer der edle Kung Albrecht mit seinem gemëhel, der edlen Kunginn in das veld.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Im ward zu gemahel geben des graf Wittolds tochter von Naribon.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
Hertzog Johanns [...] gepert einen son aus seiner gemahl, der hertzogin von Pombern.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ein teutsche kaiserin, kaisers Otten des ersten gemahel, ist in die zal der heiligen geschriben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
sböhm.
,
15. Jh.
):
Nem hin zw dir den gemahl [Maria] dein | und laß sy dir befolhn̄ sein.
Roloff, Brant. Tsp.
1087
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
382
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. .
3.
›Partner in der Ehe, Ehepartner beiderlei Geschlechts‹; plur.: ›Eheleute, Ehepartner‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , , , .
Syntagmen:
einen g. auskiesen / ertöten / lieb haben / nemen / verlassen; jn. zum g. begeren / geloben / haben / nemen; der eheliche / herzliche / königliche / verstorbene / vertraute g
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
190, 8
(
Worms
1499
):
truwe fruntschafft gütigen willen vnd hantreihung so zwuschen eelichen gemaheln billich syn.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Der toͤdlich Abgang deines lieben Gemahls ist mir von Hertzen leid.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
48, 4
(
omd.
,
1487
):
Widder dÿß gar hochwirdige Sacrament thún alle ehbrecher vnd ehbrechereÿn In dem das sÿ ÿre ehliche gemahell [...] vorlassen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
70, 28
(
thür.
,
1474
):
sothane guter an huse, hofe, agkere, wesin, [...] waz syner elichin gemaheln geborin mochte.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
81, 15
(
Nürnb.
1548
):
das ich mit meinem gemahel / in aller gotseligkeyt vnd freundligkeyt lebe.
Ebd.
145, 36
:
Vnnd stehe also inn gedult / hilff vnd thue deim Gemahel vnnd kindern / was du gutes kanst.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
35, 2
(
els.
,
1362
):
Do gab sant Thoman [...] den zwein iungen gemaheln sinen segen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
Welches auch vor abget, so sol das ander kainen gemahel mer nemen pey irem leben.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1598
):
wan aber ein mensch, er sige frouw oder man, abstirbt und derselb verlast hinder im ein eheliche gmahel.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Cõiunx gis gemachel elicher mẽsch.
4.
in christlicher, bes. mystischer Symbolik mit Bezug auf ein inniges Verhältnis zwischen Christus und der Seele des Gläubigen: ›Christus als Bräutigam, Liebhaber, Gemahl der gläubigen Seele, des gläubigen Christen; die Seele als Braut Christi‹.
Vorwiegend älteres Frnhd.; mystisches Schrifttum.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
103, 38
(
14. Jh.
):
Du bist min geminneter, min uzerwelter, min gemahel, min schoͤpher, min lóser, min behalter, min lerer, min leyter, min troster, min vatter, min herre, min got.
Gille u. a., M. Beheim
108, 85
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wann sy den leichnum und daz plut | Cristi, meines gemahels frut, | genczlich haben verswachet.
Ebd.
261, 78
:
mit dem hailgen plut | hat er dy kristenhait veraigent | alz ain gemahel und ain frundin gut.
Illing, Albert. Sup. miss.
137
f. (
els.
,
n. 1380
):
so ein kint getěffet wurt, so ist es worden luter vnd ein kint gotz vnd eun gemahel cristi.
Ebd.
1381
:
Dise varwe vnd schonheit cristi enphohet die gemahel cristi, das ist ein iegelich mensche.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
mich [sel] hatte der himelsche vater úber alle liplich kreatur gezieret und im selber ze einer zarten, minneklichen gemahel us erwellet.
Ich [sel] hies doch hie vor sin [Christi] liebú gemahel.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Froͤwe dich, Gottes werdú brut, | Sin gemachel und sin trut.
Schmidt, Rud. v. Biberach
10, 22
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Disen grosen geisten begegent der gemal Cristus vnd [...] vuͤrt si {...] in sin gezelt.
Ebd.
11, 3
:
Dis sint die horde der wisheit vnd kvnst gottes, verborgen in dem gemal Cristo.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
kum her, lieber herre, kum her, suͤsser gemahel, Jhesus, lieber herre min.