Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sus wart daz gotliche cleit | Zu widerwechsle gegeben | Dem tuvel vors vleischliche leben.
Die günstige Natur vertraut euch all’ ihr Gut | und was sie heimlich haͤlt. Die Lebens-Gönnerinne | hat euch der Welt geschenkt.
Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Fried ist das Leben / wer frieden zer stoͤret / der verunruhigt das Leben / ehe man das thue / seynd die Vrsachen wohl zu bedencken / [...] / daß man Gefahr vnd Noth soll vbernehmen Leib / und Leben wagen.
Mannack, Rist. Pers.
177, 11
(
Hamburg
1634
):
daß er [...] trachtet / wie er sich gantz grausamlich an mir rechen / vnd [...] meinem Leben seine Endtschafft gebe.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
110, 2
(
Hamburg
1646
):
schoͤne Roselinde / mein liebes leben / ich folge dier
(emphatisch).
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
(
Wolfenb.
1594
):
Weil [...] Ich [Nero] auch kein ander Mittel habe, Mich mein leben zuuerkürtzen.
Boon, St. Prätorius
68, 17
(
Ülzen
1579
):
Schwerter / Wasser vñ der gleichen dinge / dadurch vns Gott das leben
(Bed. 3)
abkuͤrtzet / vnd das vorgesteckte lebensziel seines raths zum ende fuͤret.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
4578
(
Magdeb.
1608
):
Also regiert die Seel den Leib / | Vnd macht / das er bey Leben bleib.
Quint, Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
waz wunderlîches [...] lebens hât dér mensche ,ûf erden‘.
Ders., Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz leben ist mir gemeine mit den boumen.
Nochdenne swie bœse daz leben ist, sô wil ez leben. War umbe izzest dû?
ist leben edeler dan wesen oder bekantnisse, als der boum der lebet; sô hât der stein ein wesen.
daz er [got] uns helfe von einem lebene, daz geteilet ist, in ein leben
(Bed. 2),
daz vereinet ist.
Jostes, Eckhart
55, 1
(
14. Jh.
):
di gegenwerticheit meines todes und meins sterbenden leben.
Wem ich geordent han daz peinlich leben in der zeit, der sol in der ewicheit niezen daz suzz march meiner gotlichen natur.
dem kinde wart gegeben | Gesuntheit und des libes leben.
Loesch, Kölner Zunfturk.
11, 563, 3
(
rib.
,
1486
):
Jacob ieme gedient soille haven, as dat umb levens ind stervens willen geschiet.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Köln
1582
):
Er wirt die seele mein | Mit lebenssafft erquicken, | Wirt durch den namen sein | Auff rechte ban mich schicken
[Götzen]
haben augen, mund vnd oren, | Koͤnnen nicht reden, sehn noch hoͤren, | Ihr mund keiñ lebensodem hat
Du bist mein hoffnung Herr, | Mein teil im lebensland auff erden.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
wie wol die mule hatte steine, | [...] | Steyne von hartem liden | Und steine des lebens abesnyden.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
158, 1
(
rhfrk.
,
um 1435
):
ich forchte er sye dot / Dann were er jn leben / so were er lange widerkomen.
Karnein, Salm. u. Morolf
43, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Komet mir [Salmon] der hochvertige man, | es muß im an sin leben gan.
was han ich dir gethan, | das du mich wilt senden uff min leben?
Köbler, Ref. Franckenfort
41, 12
(
Mainz
1509
):
dañ souil jre vatter vnd můter geerbt moͤchten haben / wo die noch in leben weren.
Ders., Ref. Wormbs
103, 13
(
Worms
1499
):
so er fuglichen on sorg oder beschedigung syns lybs oder lebens nit wychen. moͤcht er sich vffhalten.
das der gefragt an synen glydern oder leben dadurch nit verderplich werde.
Froning, Alsf. Passionssp.
607
(
ohess.
,
1501ff.
):
gedencket, das uns lebesboem | als zwiveliche stad! | der toid em alles nachgaid.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
45, 8
(
Frankf./M.
1550
):
Dauon sie hatten kein gewinn / | Ja kamen bed vmb leib und leben.
Wir scheiden auß diesem Leben nit als auß einer wohnung / Sondern als auß einer Herberg.
daß [...] nicht vber 120. Soldaten / vnnd kein Viech mehr bey Leben blieben.
Perez, Dietzin
1, 404, 15
(
Frankf.
1626
):
dz Anteus [...] mitten vnter seine Feinde / vnd also in Leibs vnd Lebens Gefahr gerieht.
von unterscheyd dieses lebens ym glauben und ihenes ym hymel Goͤttlicher beschawunge.
sie [creatur] sey dis lebens eben so muͤde als wir und dencke mit uns auff ein new wesen und leben
(Bed. 2).
Jahr, H. v. Mügeln
109, 520
(
omd.
, Hs.
1463
):
Die nünd was Phisica genant: | das leben truk ir rechte hant, | die linke hant die truk den tot.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
33, 19
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Seit jeder mensche dem Tode das leben, der erden den leib, die sele Uns pflichtig ist zu geben.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
25, 34
(
omd.
,
1487
):
Szo ehliche leẃte, eins das ander vmb sein lebenn woltt bringen.
Wer aber dem andern [...] nachem lebenn gestanden.
Ermisch, Freib. Stadtr.
(
osächs.
,
1335
):
Cetar uber einen Herman, der mine gewalt Cunrate gewunt unde gewatschart hat unde mit derselben wunden von deme lebene zume tode hat bracht.
WEnn er sein leben zum Schuldopffer gegeben hat / so wird er Samen haben.
endlich wird aus dem elenden Reißlein ein giesser gruͤner Bawm des Lebens.
Weise. Jugend-Lust
(
Leipzig
1684
):
Ich dachte / er haͤtte sein Leben im Wasser eingebuͤsset.
Gajek, Seidelius. Tych.
14, 3
(
Breslau
1613
):
Ward jhm das Leben kaum geschenckt / | Da er sich also klaͤglich krenckt.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
14, 82
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
o mensch [...] betracht [...] die verderben menschlichs lebens und dein aigen plodikeit und geprechen.
wann das werntlich leben macht den menschen nicht allein elend von got, sunder auch gancz fremd.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
(
nürnb.
,
1464
/
75
):
des reichs amptleutten, als lebenzuchtiger, stathirten und huntschlaher.
Martino Luther, den der pabst mitt sein geldt verrätherlich wieder gott umb sein leben bringt.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
73, 36
(
nobd.
,
1523
):
das dann die funf wirtzpurgischen ein schedlichen man vom leben zum tod zu urthelen westen.
ist me gesprochen zum rechten, das mit namen off die zent gehörn sol diepstal, mort, brant, felscherij, lantzwinger und raub, und was das leben antrifft.
Franck, Klagbr.
221, 21
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
yetzund find man hin vnd wider zerstrewt leichnam / die der vnduldig hunger auß dem leben hat gehebt vnd hingericht.
So kompt ir sein mit ehren ab, | Weyl man im lebens-sichrung gab.
Derhalb sollen sie [...] fuͤr den lenten sich nichts foͤrchten / welche nicht mehr denn das leben koͤnnen nemen.
Gibt der König das Leben auff, | Daß du kompst in das Regiment!
Biß das von disem leben scheidt | Vnser Vatter.
Daß, wenns mir kosten solt das Lebn, | Wolt ichs warhafftig daran wagen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
O Lebensbrunn, O Lieb vnd Fewr.
Ein Angel daran ein Fisch hanget: Er sucht das Leben und findt den Tod.
Deß Lebens Feind / drey Suͤnden seind / der Zorn / venus und das Sauffen / [...]. Das Leben ist das Liecht deß Leibs / [...] Das Leben wird bedeutet durch das Gras und die welkende Blum.
da er / [...] / in gefahr seines Lebens stunde / gleichwol aber sich so dapfer wehrte / daß sie wol sahen / wie er sein Leben ihnen theuer genug zuverkauffen gesonnen waͤre.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
38, 7
(
els.
,
1362
):
wie sant Thoman prediete von der kranckeit dis lebens, wie schiere dis leben
(Bed. 3)
verginge.
sprach der richter: „Weistu nút daß ich gewalt habe úber din leben?“ Antwurt Cecilia: „Jn disen worten wil ich beweren daz du lúgest; wenne du mast den lebenden ir leben nemen, das leben
(Bed. 2; 5)
mast du den doten nút geben. Do von hast du gewalt des dodes, nút des lebendes“.
[einer] der da wu͂d wz in das hinder teil der hirn schalen [...] danocht belib er by de͂ leben.
Behrend, Spangenb. Anbindbr.
(
Straßb.
1611
):
Heva / vom Wörtlein Leben fein; | Weil sie ein Mutter würde sein | Aller Lebendigen
Dann durch jhn haben wir das Leben: | Ja Leib und Seel hat Er [Ewig Vater] uns geben.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 289, 17
(
Hagenau
1534
):
wie er vor lange zeit dem koͤnig sein leben errettet hett.
eyn man / der yhm [Alexander] sagte / er solt sein leben in guͦtter huͦt haben / denn es würde yhm Cassander [...] nach seinem leben trachten.
denn glieder nehmen schadet dem leben nichts.
Päpke, Marienl. Wernher
(
halem.
,
v. 1382
):
Kain leben zaichen man an ir sach | Denne das hercze ruͦrte sich vil klein.
Welti, Stadtr. Bern
(
halem.
,
n. 1437
):
das alle die, [...] von denen nu fuͥrbashin solliche offen meyneide kuntlichen werdent [...] an irem lib vnd leben gestraffet werden soͤllend.
den selben vom leben zum [ze] tod richten.
Ders., Recht Laupen
(
halem.
,
1527
):
sachen, so lyb und laͤben beruͤrend und den hochen gerichten zuͦstaͤndig sind.
Stammler, Berner Weltger.
196
(
ohalem.
,
1465
):
Wie bitter wirt denne das leben!
Köbler, Stattr. Fryburg
(
Basel
1520
):
das einer [...] in sachen [...] klagen wil / die nit lyb oder leben antreffen.
Welche vff ir Eltern lyb vnd leben setzen.
Wyss, Luz. Ostersp.
229
(
Luzern
1545
):
All gschöpfftten zuͦ dem Adam gfürt, | Die so da hattend Seel vnd läben.
sy möchten nit besser noch feister syn, | dan sy sind, by mynen läben
(Versicherungsformel).
Glitsch u. a., Hofger. Rottw.
61, 1
(
schwäb.
,
um 1435
):
er muͦsste sich sins lebens redten und weren.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
169
(
schwäb.
,
1455
):
[Maria] Git leben in der bruot.
Sappler, H. Kaufringer
5, 689
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er pot ir bei leib und leben, | das si müest herfür geben | die sechzig guldin guot.
Haszler, Kiechels Reisen
(
schwäb.
,
n. 1589
):
dann ime sein leüb gleich so lüeb seye als unns unnser leben.
die [starcke thyost] den wirdt des lebens baraubet.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 184, 27
([
Augsb.
]
1548
):
Wann des Künigs angesicht freündtlich ist / das ist leben.
Andreae. Ber. Nachtmal
60r, 7
([
Augsb.
]
1557
):
Der leib Christi würdt Leyblich geessen / welches aigentlich nicht nach arth dises naturlichen lebens / sonder auff ain Him͂lische weyß soll zuͦgehn.
Niemand war seines Lebens [...] vor der Pest vnd Thewrung sicher!
Er lag in dem [...] Diebsthurn / vmb Leib vnd Leben.
Die Vollkommne Gluͤckseeligkeit wollen wir nach disem Leben hoffen.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
8, 2
(
noobd.
,
1347
/
50
):
deu zwai
[Himmelskörper]
sint allen fruhten und allem leben widerkriegend.
Klein, Oswald
2, 40
(
oobd.
,
1421
):
[Gott]
gnad mir an dem leben.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Also lyeß in der Turckh pey dem leben.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
131
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 vogel eme, sein haut außgefültt und so wie das leben inn rechter proportion uffgestellt.
5 kleine schlänglein von silber nach dem leben abgossen.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
59, 21
(
moobd.
,
1399
):
wolten mich darumb an meinem leben gepessert haben nach dem rechten, daz ich wol verschult het.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
252, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Was im [Hector] ett kom zue schlage, | des leib dem tod sein leben mueste zollen.
Weber, Füetrer. Poyt.
44, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
WEr ye seinr tochter gerte, | den fuͦrt er auf dy prugken, | da von im leben verte.
Mell u. a., Steir. Taid.
, Note (
m/soobd.
,
1523
):
wan ein schedlicher man [...] umb das leben gefangen wirdet oder sich andere sachen da vergiengen, die den tod auch nit berüerten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
daß die lebenskreften abgemadt werden.
warum wilst du dir so leichtsinnig abschneiden den Lebensfaden.
Bauer, Imitatio Haller
65, 26
(
tir.
,
1466
):
das tödleich leben das ist vol mitt schmërczen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
31, 28
(
mslow. inseldt.
,
1534
):
Iśt [...] des lebens mit nachfolgen condicion vnd vnterśchaidn gegnadt worden.